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Video vom Baumwipfelpfad: Die Wackel-Fichte

Die Natur aus ganz ungewohnten Perspektiven erleben: Genau das verspricht ein Besuch auf dem Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald – überraschende Momente inbegriffen. Immer wieder fasziniert Urlauber dort zum Beispiel die Flexibilität der mächtigen Bäume entlang des gut 1300 Meter langen Weges durch die Baumkronen nahe Neuschönau im Landkreis Freyung-Grafenau.

Es ist vor allem eine Fichte, an der man dieses Phänomen besonders gut beobachten kann. Sie steht sehr nah am Pfadgeländer, hat schon eine größere Schramme auf Höhe des vom Stamm nur wenige Zentimeter entferten Handlaufs. So sticht der Baum schnell ins Auge, auch Margarete aus Cham (Titelbild: Mitte), Johanna und Max, beide vom Starnberger See, ist diese Eigenheit aufgefallen. Beim Griff an die Borke etwa 20 Meter über dem Boden wird dann schnell klar: Der Baum bewegt sich. Mit vereinten Kräften, immer im Rhythmus der Eigenschwingung, schafft es das Trio eine beachtliche Bewegung zu erzeugen. „Das hätte ich nie gedacht“, sagt Johanna – und ihre beiden Begleiter geben ihr auf ganzer Linie recht. Die Hände der drei Besucher liegen schon einige Momente nicht mehr am Stamm, doch der schwingt immer noch kräftig nach. Im Video wird das ganze Ausmaß der Flexibilität erst richtig deutlich.

Video: So flexibel schwingen Bäume in 20 Metern Höhe

Doch warum kann man die Fichte derart in Schwingung versetzen? Ohne die enorme Flexibilität hätten Bäume keine Chance zu überleben, bei jeden Sturm würden sie umgeworfen oder abgebrochen werden. Daher hat die Natur die Stämme so geschaffen, dass sie dem Wind nachgeben. Das Schwingen des Stamms ist also ein ganz normaler Vorgang, vom Boden aus hätte es unser Besucher-Trio aber freilich nicht geschafft, da dessen Kraft – im Gegensatz zum „Angriff“ in etwa 20 Metern Höhe – auf zu viel Widerstand gestoßen wäre. Auch sieht man die vom Wind ausgelösten Schwingungen von Bäumen normalerweise nie so extrem. Vom Grund aus wirkt der Ausschlag der Baumkronen einfach viel weniger imposant. Das wahre Ausmaß dieser beeindruckenden Fähigkeit offenbart erst die erhöhte Perspektive des Baumwipfelpfads.

Der Baum im Hintergrund ist der Hauptdarsteller aus dem Video.

Und wo genau steht der wackelnde Baum? Wer ein Auge für Details hat, wird die Fichte wohl auch ohne exakten Hinweis erkennen, hier gibt’s trotzdem noch die genaue Beschreibung: Der Baum aus dem Video steht rechter Hand kurz hinter der Erklärstation zur Eule. Ein Tipp: Das Wackeln wirkt zwar auch in direkter Nähe schon faszinierend, den besseren Blick auf das Naturschauspiel hat man jedoch dann, wenn man sich noch ein paar Meter vom Wackel-Baum entfernt. Also immer schön abwechselnd drücken.

(Fotos und Video: Gregor Wolf)


Infos zum Baumwipfelpfad
Auskünfte zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen gibt es auf der Internetseite www.baumwipfelpfad.bayern oder auf der Facebook-Seite vom Pfad. Wer die Attraktion bei einer Führung erkunden will: Täglich führt ein Waldführer ab 14.30 Uhr über den Baumwipfelpfad, der Treffpunkt, markiert mit einem großen roten „T“, befindet sich auf dem Parkplatz P1.

 

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