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Sieben Tipps für das wunderbare Marrakesch

Orientalisch, laut, geheimnisvoll, bunt, turbulent – all das und noch viel mehr ist Marrakesch. Die Perle Marokkos vor den Toren des Hohen Atlas ist gerade im europäischen Winter eine der ersten Adressen für eine kurze Flucht in die Sonne. Dabei hat die Rote Stadt mächtig was zu bieten. Hier sind sieben Tipps, die sich jeder Urlauber zu Herzen nehmen sollte.

1) Entdeckt das Verborgene! Die Saadiergräber

Dieser Ort ist so versteckt, dass er selbst für die Bewohner von Marrakesch jahrhundertelang als verschollen galt. Dabei sind die Tombeaux des Saadiens ein Hingucker, den man eigentlich nicht so schnell vergisst. Nur durch kleine verwinkelte Gassen mit meterhohen Mauern auf beiden Seiten ist der kleine Friedhof zu erreichen. Drinnen finden sich dann dutzende filigran geschmückte Gräber, die erahnen lassen, welch hohen Stellenwert kunstvolle Beisetzungen in der mittelalterlichen Wüstenstadt hatten. Das Areal wurde im 16. Jahrhundert als Familiengrab angelegt – inklusive nicht minder beeindruckenden Kuppelbauten und einer Gebetsnische.

Tombeaux des Saadiens
Ein Teil der Gräber liegt unter künstlerisch gestalteten Gewölbebauten.
Tombeaux des Saadiens
Die meisten der Grabplatten sind jedoch unter freiem Himmel zu bestaunen.

2) Lasst euch verführen! Ein echtes marokkanisches Menü

Marrakesch ist nichts für All-Inclusive-Reisende, die nicht vorhaben ihre Hotelanlage zu verlassen. Das gilt vor allem auch in kulinarischer Sicht. Schließlich bietet die Stadt eine riesige Auswahl gastronomischer Höhepunkte. Von der hippen Bar über architektonisch wertvolle Haute Cuisine bis hin zu marokkanischen Klassikern. Gerade letztere sind ein absolutes Muss. Und ohne Tajine geht gar nichts! Das über offenem Feuer in einem kegelförmigen Lehmgefäß gekochte Eintopfgericht gibt’s in den verschiedensten Varianten – mit und ohne Fleisch. Eine grundsolide leckere Anlaufstelle für das Hausmannskost-Menü ist das Restaurant Terrasse Palais EL Badia. Hier stimmt nicht nur der Geschmack, sondern auch das Preis-Leistungsverhältnis. Dazu gibt’s einen tollen Blick über die Storchennester auf dem nahegelegenen Palast und die Stadtmauer.

Restaurant Terrasse Palais EL Badia
Marokkanische Vorspeisenvariation im Restaurant Terrasse Palais EL Badia
Restaurant Terrasse Palais EL Badia
Absolutes Muss! Das Eintopfgericht Tajine ist das marokkanische Schnitzel mit Pommes.
Restaurant Terrasse Palais EL Badia
Als Abschluss des Menüs darf ein marokkanischer Minztee nicht fehlen.

3) Seid Nachtschwärmer! Die zentrale Medina

Jede Stadt hat einen Dreh- und Angelpunkt, an dem keiner vorbeikommt. In Marrakesch ist das der Djemaa el Fna. Hier müssen Urlauber aufpassen, nicht von der gigantischen Vielfalt an Eindrücken überfordert zu werden. Schon allein die Geruchsexplosion, die den dutzenden Straßenimbissen zu verdanken ist, ist für europäische Nasen nahezu unfassbar. Dazu kommen Gaukler, Henna-Tattoo-Künstlerinnen, Pferdekutschen und ein nächtliches Lichtermeer. Wem all der Trubel in der zentralen Medina zu viel ist, der geht einfach ein paar Meter zur Seite und genießt den Blick auf die Koutoubia. Vor allem in den Abendstunden präsentiert sich das fast 70 Meter hohe Minarett der Moschee im besten Glanz.

Koutoubia
Die Koutoubia-Moschee bei Nacht.

4) Fühlt euch wie Sultane! Der Bahia-Palast

Eines gilt in Marrakesch für viele absolute Höhepunkte: Von außen pfui, von innen hui! So auch beim Palais de la Bahia. Während außen hohe Mauern nicht erahnen lassen, was sich dahinter verbirgt, steht man später plötzlich im glamourösen Arabien. Die weitläufige Anlage besticht durch wunderschön gearbeitete Wandmosaike, Stuckarbeiten erster Güte und hübsch bemalte Decken. Hier sollte man sich auf alle Fälle viel Zeit lassen und die Stimmung einfach auf sich einwirken lassen. Bester Ort dafür ist zum Beispiel das voluminöse Wasserbecken inmitten eines großen Innenhofs. Gleich gegenüber versteckt sich auch noch ein kleiner Garten mit Orangen- und Bananenbäumen.

Bahia-Palast
Innenhof mit Wasserbecken im Palais de la Bahia.
Bahia-Palast
Selber Innenhof, andere Perspektive. Im Sommer sind die Arkaden willkommene Schattenspender.
Bahia-Palast
Mitten im Bahia-Palast können Urlauber einen kleinen Garten erkunden.
Bahia-Palast
Auch im Winter blüht es im Palastareal.

5) Feilscht um euer Leben! Die Souks

Klar, das darf in keiner orientalischen Stadt fehlen: Das Feilschen. Direkt angrenzend an den Djemaa el Fna geht’s hinein in die eigene Welt der kleinen Handwerker, der stoischen Gewürzverkäufer und der begabten Künstler. Hier in den kleinen verwinkelten Gassen muss man sich einfach treiben lassen. Dabei sollte man bloß aufpassen, dass man nicht verloren geht. Die Orientierung verliert man im überfüllten Labyrinth nämlich allzu schnell. Deswegen sollte ein klassischer Stadtplan – oder die Navigations-App im Smartphone – auf jeden Fall eingepackt werden. Dann macht das Bestaunen der kleinen Läden gleich viel mehr Spaß.

Souks
Kunstvolles gibt’s überall in den Souks.
Souks
Gewürzhändler sorgen für viele Farbtupfer in den Marktstraßen.
Souks
Nein, diese Schuhe sind nicht nur Touristen-Souvenire. Schaut man in den Souks auf den Boden, findet man selbige Modelle auch an vielen Füßen der Einheimischen.

6) Spürt die Natur in der Stadt! Gartenfeeling

Marrakesch ist grün! Geht nicht? Geht jawohl! Auch, wenn man diese Farbe nicht zwingend mit einer Wüstenstadt in Verbindung bringt, passt es hier perfekt. Schließlich sind überall – oft hinter dicken Mauern – grüne Lungen aus exotischen Blumen und riesigen Palmen im Straßengewirr versteckt. Da wäre zum Beispiel der Jardin Majorelle. Schon im 19. Jahrhundert angelegt, erlangte der Garten vor allem dank Yves Saint Laurent Bekanntheit. Der französische Modepapst war letztendlich so begeistert von der natürlichen Pracht, dass er die Anlage für die Öffentlichkeit öffnete. Weniger berühmt, aber nicht minder sehenswert ist der Jardin Secret in der Nähe der Souks. Das noch Anfang der 2000er Jahre brachliegende Areal erstrahlt heute wieder in bestem Glanz. Unbedingt sollte man hier auch den kleinen Turm besteigen, der einen guten Blick über die Innenstadt bietet.

Jardin Majorelle
In dieser Villa im Jardin Majorelle arbeitete Yves Saint Laurent.
Jardin Majorelle
Wasser, Kakteen und Palmen dominieren in der Gartenanlage aus dem 19. Jahrhundert.
Le Jardin Secret
Vom kleinen Turm im Jardin Secret genießt man tolle Ausblicke.

7) Genießt die Aussicht! Das Café des Épices

Nach all den Erlebnissen ist erstmal eine Auszeit angesagt! Und wo würde das besser funktionieren, als in einem hippen Café – am besten im Café des Épices. Das schnuckelige, verwinkelte Lokal liegt an einem kleinen Platz mitten in den Souks. Man sollte sich auf alle Fälle einen Platz auf der Dachterrasse sichern. Hier, über den Dächern von Marrakesch, ist Entspannung angesagt. Bei einem frisch gepressten Saft oder frisch aufgebrühten Tee verliert man die Zeit. Schließlich gibt’s so viel zu sehen – nicht nur in den Häuserschluchten. Gigantisch ist vor allem das Panorama in der Ferne. Genießt einfach den Blick auf den Hohen Atlas!

Café des Épices

Aussicht im Café des Épices mit dem Atlasgebirge im Hintergrund.

(Text und Fotos: Gregor Wolf)

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