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Einfach überwältigend: Nordlichter über Kanada

Mindestens einmal im Leben muss man sie einfach gesehen haben, diese überwältigenden Lichtschauspiele am Himmel der Nordhalbkugel. Die Rede ist von Nordlichtern – auch Polarlichter oder Aurora borealis genannt. Nach drei eigentlich vielversprechenden, dann aber doch glücklosen Versuchen, durfte ich das Spektakel völlig unverhofft im vergangenen August im Norden von Saskatchewan, einer der zentralen Provinzen Kanadas, genießen. Es war mir ein wahres Fest! Und so kam es dazu:

Die Ausgangslage: Es ist Ende August, eigentlich nicht die beste Zeit für Polarlichter, deren Hochphasen im Winterhalbjahr zu beobachten sind. Trotzdem, hier in der kleinen Siedlung Missinippe, weit oben im Norden von Saskatchewan, kann es das grelle Himmelsleuchten jederzeit geben. Derzeit sogar recht oft, wie uns der junge Bursche an der Rezeption in Thompson’s Camp am Churchill River sagt. Viel Zuversicht habe ich trotzdem nicht, schließlich war ich schon dreimal zu optimaleren Zeitpunkten noch weiter nördlich unterwegs – ohne Nordlicht-Erfolg. Weder in den nördlichen Ecken von Norwegen, noch im kanadischen Yukon-Territorium ließ sich das himmlische Funkeln bei meinen Besuchen blicken. Und auch als ich gegen 23 Uhr über den Schotterweg zu unserem Bungalow gehe, präsentiert sich der Himmel zwar sternenklar, jedoch in gewöhnlichem Gewand. Ich entschließe mich trotzdem dafür, mein Handy um 3 Uhr den Wecker auslösen zu lassen, nur zur Sicherheit…

Der Wow-Moment: Das schrille Läuten meines iPhones reißt mich aus dem Schlaf. Verträumt frage ich mich, warum der Wecker jetzt eigentlich mitten in der Nacht scheppert. Langsam erinnere ich mich an meinen Plan, werfe mir eine Jacke über und schlüpfe in meine Schuhe, kurz darauf folgt der Wow-Moment. Als ich die Balkontür mit Blick auf den Otter Lake öffne, schimmert es in allen erdenklichen Grün- und Lila-Tönen vom nächtlichen Himmel. Wie Wellen bewegen sich die Lichtfäden in luftiger Höhe, tauchen den darunter liegenden See in gleisendes Licht und erwecken die sonst stockdunkle Nacht ein Stück weit zum Tag. Ein bisschen wirkt es wie auf der Tanzfläche in einer Disco, nur viel ruhiger, stilvoller und einfach atemberaubend.

Die Bilder: Nachdem ich bestimmt zehn Minuten einfach so dastehe in der kalten Nacht, das Schauspiel genieße, hole ich dann doch langsam mal meine Kamera. Mit meiner „Caro“, so heißt das Gerät, marschiere ich ein paar Meter auf einen in den See hinein gebauten Steg. „Caro“ nimmt daraufhin mangels Stativ auf einer Bank Platz, mit Handy und Zimmerschlüssel baue ich noch ein bisschen unter und starte die Langzeitbelichtung. Die beiden besten Ergebnisse gibt’s nun in diesem Eintrag. Ich bin davon immer noch begeistert…

Nordlicht über Saskatchewan in Kanada
Nordlicht über Saskatchewan in Kanada

(Fotos: Gregor Wolf)


Infos
Die Provinz Saskatchewan liegt in der Mitte Kanadas zwischen Alberta und Manitoba und ist fast doppelt so groß wie Deutschland (www.tourismsask.com).
Anreisen: Täglich gibt es ab München Direktflüge nach Toronto. Von dort geht es dann weiter nach Saskatoon, beides am besten mit Lufthansa-Partner Air Canada (www.aircanada.de). In der größten Stadt der Provinz kann man sich ein Mietauto leihen oder mit kleinen Fliegern von Transwest Air nach La Ronge weiterreisen (www.transwestair.com).
Übernachten: Thompson’s Camp in Missinipe, etwa 80 Kilometer von La Ronge entfernt, bietet sich als idaler Ausgangspunkt an. Dort kann man Angel- und Wasserflugzeug-Ausflügen buchen – und auch eine Abholung vom Flughafen La Ronge ist möglich (www.adventuredestinations.ca).
Hinweis zur Recherche: Der Eintrag entstand auf Grundlage einer Pressereise auf Einladung des kanadischen Tourismusverbands für die Passauer Neue Presse (PNP). Mein PNP-Bericht zur Reise erschien Anfang März 2016 unter dem Titel Wasserspielplatz in Großformat. Zudem gibt es auch auf waldundwelt.de schon einen Beitrag zur Reise: Video aus Kanadas Norden – Unterwegs mit dem Wasserflugzeug.

 

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